Monday, January 31, 2011

New Orleans, Woche III

Hallo zusammen! Willkommen zu Teil zwei meiner New Orleans-Semester-Berichterstattung (hab noch immer keinen besseren Titel). Gleich zu Beginn möchte ich erstmal fürs Lesen und Loben danken – hat mich echt überrascht wie viele den ersten Eintrag gelesen und zu einem nicht zu unterschätzenden Teil auch für gut befunden haben. Danke Leute, hat mich echt gefreut! Aber nun genug der Gefühlsduselei, dafür sind wir ja schließlich nicht hier, oder? Wie „immer“ (hihi), gibt’s an dieser Stelle ein paar Infos vorweg: die meisten von euch treuen Stammlesern werden bemerken, dass es jetzt hier ein bisschen bunter aussieht. Bilder, Musik, Videos – you name it, I got it. Alles was das Web 2.0 verwöhnte Herz begehrt, gibt’s jetzt auch hier. Ich hoffe es gefällt und wirkt nicht so abschreckend erschlagend wie Faust in Blogform. Hab ich mich grad mit Goethe verglichen? Sieht ganz so aus. Anyway, ich werde mich mit der Feder in Zukunft auch ein bisschen zurückhalten, versprochen. War ja wirklich viel letztes Mal. Ihr Armen. So, genug außen rumgeschwafelt, jetzt geht’s ans Eingemachte. Boxen aufdrehen, zurücklehnen, Handy ausmachen und die Show genießen. Vorhang auf für Runde zwei. 
Wie alle vernünftigen Musikliebhaber da draußen wissen, kann es herausfordernd sein den Erstling zu toppen. Hab lange überlegt wie ich anfangen soll und mich dann von der Muse völlig ungeküsst für die „größer, bunter, lauter, schneller, härter“ Variante entschieden. Betrachtet euer Haupthaar als zurückgeföhnt, hier kommt mein Toxicity. 

Jep. Das ist Samuel L. Jackson.

BÄM, mit einem Knaller steigen wir gleich mal in die zweite Woche ein. New Orleans Hornets gegen Oklahoma City Thunder (Basketball, ihr Banausen). NBA gehört zu den Staaten wie Schifahren zu Österreich, nur dass wir ihnen in Basketball nicht die Show stehlen. Niemals. Ever. Und Herr- und Frauschaften, das ist ein Volksfest. Knapp vierzehntausend Bekloppte schreien, tanzen und singen derart extasisch und mindestens so falsch wie laut um die Wette, dass es eine echte Freude ist. Geholfen hat da natürlich, dass die Hornets sechs Sekunden vor Schluss die entscheidenden Punkte zum 91:89 Sieg gemacht haben. Da hab sogar ich mitgefiebert – und das obwohl ich gut zehn Minuten gebraucht hab um überhaupt mal zu raffen wer denn da unten die Unsrigen sind. 

Ich war abgelenkt.

Für die Plätze haben wir übrigens durch Uniconnections zehn Dollar bezahlt, das ein oder andere Spiel ist also durchaus leistbar.
Apropos Uni (schönere Überleitungen kosten extra): das wird ja mal ein interessantes Semester. Ich werde auf jeden Fall verdammt viel um die Ohren haben. Allein im Contemporary Novel Kurs müssen wir ein gutes Dutzend Bücher lesen. Bei den American History Kursen gilt es wöchentlich je ein Kapitel zusammenzufassen und der Prof vom Filmkurs verlangt jede Woche einen Screening Report. Dazu pro Kurs drei Prüfungen und je ein Paper, fällig am Semesterende. Mannmannmann, das bin ich von daheim aber nicht gewöhnt. Überhaupt läuft hier einiges anders ab: die meisten Kurse gibt’s zweimal pro Woche, dafür aber nur sechzig Minuten. Dazu muss man sich auch noch so viele Bücher kaufen, dass die Kreditkarte, wahlweise auch die Finanzspritze dahinter (hallo Mama!), weiche Knie bekommt. Dabei bin ich mit meinen geisteswissenschaftlichen Kursen noch gut davon gekommen. Speziell Betriebswirtschaftler lassen da gerne mal fünfhundert Euro liegen. Wozu die überhaupt eine Bibliothek am Campus haben, ist mir schleierhaft, die meisten Bücher findet man dort ohnehin nicht. Da scheint wohl so mancher Professor von dubiosen Underground Publishern gesponsert zu werden. Hm, das sollte ich mal nachprüfen … aber egal, ich drifte schon wieder seitwärts. 
Eigentlich wollte ich nämlich noch von überraschenden Wissensleveln erzählen. Unsere American History Professorin hat uns zum Beispiel erklärt, wie das Telefon funktioniert. Offensichtlich wandelt dieses Wunderwerk der Technik (einen Dollar ins Phrasenschwein) die Sprache in Schallwellen um, die dann über metallene Drähte, die ja Schall schneller und besser leiten als Luft, zum Empfänger gelangen und dort wieder in Sprache umgewandelt werden. Interessante Theorie. Während ich noch nach Luft ringe, versucht ein Student verzweifelt New Orleans auf der Weltkarte einzuzeichnen. Erfolglos. Anthropologisch gesehen interessant, für die Zukunft der Staaten seh' ich allerdings schwarz. Aber genug Arroganz für heute, bin ja schließlich auch nicht fehlerfrei.

Als Entschädigung gibt's ein Eichhörnchen. Haben
ja genug davon. 

Der Campus an sich ist nämlich ziemlich cool, vor allem riesig. Hier gibt’s sogar eine eigene Bank, Post und Polizeistation. Viele der Institute haben ein eigenes Gebäude – das sieht dann ungefähr so aus: 

Fragt nicht, ich kenn' mich auch noch
nicht aus.

Ich bin meistens im Liberal Arts Ferienhaus, Infoveranstaltungen und die Mensa (sieben Dollar für all-you-can-eat Pizza, Burger und ungenießbares „gesundes“ Zeug) befinden sich im Univercity Center. Interessantes Detail am Rande: bei der Begrüßungsveranstaltung wird man darauf hingewiesen, dass man regelmäßig duschen soll, weil die Amis da sehr empfindlich sind. Sind wir nicht widerlich, wir Europäer?
So, genug des Unikrams, ich bin ja schließlich auch fortgegangen (streng im Sinne des investigativen Journalismus, versteht sich). Dazu gibt’s aber diesmal keinen Text, sondern einen audiovisuellen Beweis für meine Schwärmereien der letzten Woche. Enjoy! 

Hier haben wir zum einen die reizende Caroline
Fourmy mit ihrer Jazzband ...


... und zum anderen eine Brassband (wobei
die schon sehr showmäßig unterwegs sind).

Achja, der Manu hat mir wegen der Hurricane-Frage (das Getränk, nicht der Sturm) unter die Arme gegriffen und sich zur Verfügung gestellt – ebenfalls streng investigativ, versteht sich. Ich bin zuversichtlich dass ich die Ergebnisse bekomme sobald er aus dem Koma erwacht ist. Ich halte euch diesbezüglich auf dem Laufenden.
So, das soll’s dann gewesen sein für mein zweiwöchentliches Roundup. Euch bleiben jetzt noch die Videos, Audiofiles und Bilderalben, die ihr euch gerne anschauen könnt. Speziell im Bilderalbum könnt ihr immer wieder mal vorbeischauen, da dürften öfters neue auftauchen. Und immer her mit den Kommentaren, da bin ich ganz scharf drauf! Gibt’s Wünsche? Soll ich mehr oder weniger schreiben, über etwas Bestimmtes berichten oder doch einfach nur aufhören euch vollzuspammen? Lasst es mich wissen, ich bin zu jeder Schandtat bereit. Solang es nicht zu dreckig ist. Ich glaub' ich geh' duschen.

2 comments:

  1. *klugscheisser modus an* die entscheidenden punkte sind den hornets 0.5 sek. vor ende gelungen ;) *klugscheisser modus aus*

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  2. ich bin SOOOOOOO neidisch!! >-<"
    *fernweh*
    freu mich auf den nächsten blog ^^

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